Impressionen aus der Natur

Galerie theQ Luzern, 05.11.2015: «Gedankenwelten» ist der Titel der aktuellen Ausstellung von Michael Schütt. Ein Wort, das vielfältige Assoziationen weckt und dennoch das Essenzielle seiner Arbeit verdeutlicht: Welten werden verinnerlicht und aus den Gedanken reproduziert.

Michael Schütts neueste Malereien lassen auf den ersten Blick erkennen, dass er sich für das Zusammenspiel von Farben interessiert. Mit Ölpastell schafft der Künstler malend und durch das Aufkratzen verschiedener Schichten intensiv leuchtende Landschaften. Die Werke sind kleinformatig und besitzen eine klare Struktur, welche sowohl ein Resultat der verwendeten Technik als auch der Anordnung ist. Sie erinnern an den König des Impressionismus – Claude Monet – ziehen, den Michael Schütt auch als seine Inspirationsquelle angibt. Anders als dieser verarbeitet Michael Schütt seine Impressionen jedoch meist erst zuhause zu Malereien und bringt damit surreale Welten zu Papier. «Eindrücke bleiben haften und inspirieren zu neuen Werken», lautet der einzige Begleittext zur Ausstellung. Diese Beschreibung lässt sich durchaus nachvollziehen.

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Im hinteren Ausstellungsraum befinden sich Michael Schütts ältere Arbeiten. Hier ziehen die drei grossformatigen, pointillistischen Werke «Melancholischer Fisch», «Fröhlicher Fisch» und «Vase am Fenster» gleich die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Mit Ölkreide hat der Künstler Millionen von Punkten gesetzt und bei näherer Betrachtung fällt auf, dass auch hier mit der Technik des «Aufkratzens» gearbeitet wurde. Dies erzeugt eine vibrierende Farbvielfalt, die noch um einiges leuchtender ausfällt als jene des berühmten Pointillisten Georges Seurat. Man bewundert sogleich die Geduld, die bei solch einer Arbeit nötig sein muss. Seit mehr als 20 Jahren ist Michael Schütt auf der Suche nach seinem eigenen Stil, der sich durch kräftige Farbspiele und eine minutiöse Maltechnik auszeichnet. Ein Teil dieses Prozesses kann anhand von älteren ausgestellten Werken (unter anderem einer glossflächigen Abstraktion, die bereits vor 20 Jahren entstanden ist) nachvollzogen werden. In einem Gespräch mit dem Künstler wird deutlich, dass er noch dabei ist, seine Fertigkeiten weiter zu verfeinern. Er wolle sich verbessern in der Technik der Ölmalerei und eines Tages auch grossformatige Bilder im Stil seiner neueren Arbeiten machen. Lassen wir uns überraschen!

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Die Ausstellung ist jeweils Freitags (18-20 Uhr) und Samstags (14-17 Uhr) geöffnet und läuft noch bis am 21. November 2015.