Grössenverhältnisse der Elemente

Die aus dem 14. Jahrhundert stammenden Räumlichkeiten des Roncahauses beherbergen Arbeiten des Berner Malers Thomas Grogg. Die in der Altstadt gelegene Galerie im Zöpfli zeigt eine Auswahl stimmungsgeladener Landschaftsmalereien.

Luzern, Donnerstag 11. Oktober 2012: Das Wasser der Reuss scheint im Zöpfli schneller zu steigen als anderswo in der Stadt Luzern. Die Galerie im Zöpfli nimmt mit der aktuellen Einzelausstellung «Alchemie in Zeit und Raum» indirekt Bezug auf die Elemente der Natur. Wasser, Luft und Erde bestimmen nicht nur die formale Aufteilung der Malereien von Thomas Grogg (*1947), sondern widerspiegeln sich auch in den gewählten Malmitteln, Darstellungstechniken und Pinselführungen. Risse, Formen, Flecken, Pinselhaare und ausgetrocknete Flächen sind charakteristisch für die Oberflächenstruktur der Gemälde. Nebst Öl- und Acrylfarben verwendet Thomas Grogg zudem Bitumen als Bestandteil seiner künstlerischen Ausdrucksweise. Als Folge dieser Mischtechnik entstehen alchemistische Trocknungsprozesse, woraus über die Zeit eine unterschiedliche Struktur von aufgebrochenen, abgebröckelten, matten oder glänzenden Farben resultiert.

An gewissen Stellen überlagert sich der Farbauftrag beinahe zu reliefartigen Formen und Flächen. Allgemein verkörpern die Landschaften von Thomas Grogg einen immer ähnlichen formalen Aufbau mit starker Betonung auf die Horizontale. Szenerien von Uferlandschaften und geologischen Gebieten scheinen in ocker-grau-bläulichen Farbverläufen ineinander Überzugehen. Mit Titeln wie «Wetterwechsel», «Sommer», «Erdriss» oder «Nach dem Sturm» wirken die Malereien als melancholisch-romantische Gemütszustände, die auf Einsamkeit und undendliche Weite von Natur und Landschaft hinweisen.

Die Ausstellung «Alchemie in Zeit und Raum» ist in der Galerie im Zöpfli vom 11. Oktober bis 10. November 2012 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind jeweils Mittwoch bis Freitag von 13.00 bis 17.30 Uhr sowie am Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.