Ein 3FACH Helau! Ein Hoch auf HipHop!

Schüür, 8.1.2014: Radio 3FACH lud zur 13. Ausgabe der allseits beliebten Glam-Gala namens «Kick Ass Award». Vorfasnächtliches Sujet war heuer «Rockabilly». Im Zeichen von Pomadenfrisen und Petticoats gingen die beliebten Trophäen der diversen Award-Kategorien an die richtig Auserwählten. Auflösung im folgenden getreulichen Protokoll (weiterlesen).

(Von Howe Williams IV, SEK Jugendfragen)

Intro: «Es Blue Balls in guet» nannte «Kick Ass Award»-Erfinder Thomas «Gisi» Gisler, damaliger 3FÄCHLER und heutiger Schüür-Chef und also Gastgeber der Gala, die jungendkulturell bedeutsame Veranstaltung diese Woche am Telefon gegenüber Radio 3FACH. Auch dies noch: «ein Klassentreffen». So wars, so ists noch heute und so wird es immerdar sein. So soll es sein. Theaterstadt Luzern? Ach wo! Immer noch gilt: Rock-City, aber hallo! Bester und augenscheinlichster Beweis bildet nicht nur das im vergangenen Musikjahr 2013 erspriessliche Tonträgermaterial aus einheimischem Anbau, sondern ebenso das rege Treiben eben gerade beim «Kick Ass Award». Fröhliches szeniges Stelldichein, von bösen Zungen auch mal als «Selbstbeweihräucherung» oder «Selbstpreisung» verunglimpft. Strophe: Werden wir konkret. Pony M. («Facebook-Aktivistin») war aus dem Internet oder gar von Tsüri her in die Schüür gekommen. Ihre Funktion: Gotte für den sog. Prom-Night-Award, also für jene Kapelle, die an der 15-Jahre-3FACH-Sause in der Dingshalle auf der Allmend den überzeugendsten Eindruck hinterliess. Die Krachmach-Kombination Failed Teachers vs. Moped Lads (gilt das jetzt für ein ungerades Jahr? Sonst: Möped Läds) schwingt hier obenauf, doch halt: Chefpädagoge Benjamin G. hat es schon im Video gesagt, das sei «unfair», ihre Nomination, erst recht der Sieg. Also: Sie geben den Award weiter an Johnny Burn. Während Stefan Roth, Littau, als DJ Stapi irgendnöimen an einer Schlagerparty auflegt (Witz!), hält für ihn Stadträtin und Kulturdirektorin Ursula Stämmer in der Schüür den Kopf hin, um in Sachen Zwischennutzung unter anderem den Satz zu sagen: «Ich glaube, auch Stapi Stefan Roth ist eine Zwischennutzung.» Zwischennutzung ist das Thema eines Award. Den Sieg trägt verdient das Neubad davon. Long may they live! Nationalrat Felix Müri (SVP) ist auch zugegen. Er geht gern an Konzerte von den Toten Hosen (Lieblingsband von CDU/CSU). Der bekennende Konzertgänger ist Teil einer «Expertenrunde» über das «Scheitern im 21. Jahrhundert». Auf zwei Ledersofas ausgebreitet, sitzen da noch der Mister Schweiz und Auch-Musiker Jan Oliver Bühlmann, Jérôme Martinu (Chefredaktion-Stv Neue Luzerner Zeitung), Stadtraum-Chef Mario Lütolf und SC-Kriens-Fan Dani Glur (natürlich vor allem: 3FACH-Programmchef). Die Moderation offeriert einen Ofen (aka Joint), von dem alle in der Runde eifrig schmauchen (Martinu: «Ich habe inhaliert.»). Das ganze Gekiffe ist natürlich nur Vorwand zur Vergabe des gefürchteten Toro Embolado Award. Eine Negativ-Auszeichnung, die prompt an den Veranstalter geht. Weil Radio 3FACH die Übernahme eines Luzerner Jugendhauses verkachelt hat.  Promis Schlag auf Schlag: Auf die Bühne kommt kein Geringerer als FCL-Tschütteler Sally Sarr. Imfall: Der Mann kann auch rappen, was er auch gleich gekonnt vordemonstriert. Sein Götti-Job: Übergabe eines Beizen-Award, von einem 3FACH-Stosstrupp an den Rändern des Sendegebiets gnadenlos evaluiert. Sieg nach Punkten: Melachere, Stans, wo es eine seltsame Getränke-Kombination namens «Menü 1» gibt. Nicht zu vergessen: FCL-Trainer Carlos Bernegger ist mit einer Videogrussbotschaft mit dabei. Zeit für den nächsten Award. Alt Stapi Urs W. Studer erklimmt die Bühne als Götti für einen Gast-Award. D.h. das Jugendparlament vergibt einen im Rahmen der Veranstaltung an infoklick.ch. Refrain: Wiederholt spielen sie Tuschs und Jingles: The Swinging Sponges. Break (aka Rauchpause). Bridge: Zweimal gibts zur Überbrückung auswärtige Musik. Wenn Jazzschüler etwas mit Mundart machen, ergibt das, so wurde recherchiert, Doom Folk. Folgerichtig spielen Doomenfels aus Zürich. Später dann Berner Mundart, Handgemachtes mit Elektro: Jeans For Jesus. Strophe: Jetzt aber endlich Musik. Nik Hartmann vom Schweizer Farbfernsehen ist Götti für den Album-Award. Der Zuger Wandergeselle hat die Ehre, Weekend Phantom für ihr Debüt-Album «dot.» auszuzeichnen. Dann  Schlüpfriges. «Blick»-Sexberaterin Caroline Fux, die in der NLZ «Hippster» geschrieben hat, kann nicht leibhaftig übergeben. Sie verspricht aber, da sie ja in Tsüri schafft, den Award als entsprechende Gotte eigenhändig dahin zu schaffen. Zu wem? Zu Beat Schlatter, der sich nicht zu schade ist, mittels Live-Schaltung mitten aus einem Porno-Dreh ungelogen zu danken: für den VIP-Award, den er sich schon seit seiner Kindheit gewünscht hat. Es geht gleich weiter und wird langsam spannend. Dann ist es soweit: Der gemäss Voting beste Song des Jahres 2013 stammt von der HipHop-Crew Moskito und heisst «Fallschirm» («Chiiill, chill Baby, chill Baby, chiiill»). Prominente Gotte in diesem Fall: Anna Rossinelli. Stilkritik: Das gut harmonierende Moderationspaar David Roth (als Marlon Brando in jung) und Andreas Gantner (in Nashville-affinem Outfit) hats gut gemacht. Eine kleine Bühnenrunde auf dem bereit stehenden Töff hätte es noch gebracht als Tüpfelchen auf dem i. Ist da noch Optimierungspotenzial? Coda: Nachher war noch Disco.

Zum Ausschneiden: «Kick Ass Award 2013» – The Liste

♪  Bester Song 2013:

1.  «Fallschirm» von Moskito

2.  «Metropolis» von Kapnorth 3.  «Living a Cliché» von Weekend Phantom

♫  Bestes Album 2013:

1. Weekend Phantom mit «dot.» (Anm. d. R.: Gleichzeitig auch zweitbestes Album 2013 in «041 – Das Kulturmagazin»)

2.  Shady & The Vamp mit «As We Told You Earlier» 3.  Silhouette Tales mit «Traces»

☼  Schönste Zwischennutzung:

1.  Neubad (formerly known as Hallenbad)

2.  Elephanthouse 3.  Tatort Bernstrasse

♥  Eine-öbere-Dorscht-Award:

1.  Melachere, Stans (so etwas wie das «Magdi» des Nidwaldner Hauptorts, übrigens Raucherbeiz)

2.  Restaurant Bahnhöfli, Gisikon-Root 3. Wurlitzer Bar, Küssnacht

♣  Toro Embolado Award 2013:

Radio  3FACH – «Für die gescheiterste feindliche Übernahme eines befreundeten Kulturbetriebs» (Anmerkung d. R.: Ein Bonus-Grammatik-Award von kulturteil.ch geht an Radio 3FACH itself für den gewagtesten Superlativ des Jahres. NB: Beim nicht unfriendly overtaken befreundeten Kulturbetrieb handelt es sich bekanntlich um das «Treibhaus».)

♦  Best-Prom-Night-Cover-Award:

1.  Failed Teachers & Moped Lads; von diesen weitergegeben an Johnny Burn

2.  7 Dollar Taxi 3.  Tobi Gmür

♠  VIP Best Friend (of Radio 3FACH) Forever Award:

Beat Schlatter, Zürich ☺ Award, vergeben durch Jugendparlament für jugendfreundlichste Tat: infoklick.ch