Der König feiert sich selbst

Schüür, Mittwoch 31.10.12. Thomas Gisler, der Programmleiter der Schüür, organisierte eine Jubiläumssause zu Ehren seiner selbst. Die «Gisi-Parade» bescherte dem Konzerthaus eine volle Bude.

Schon zehn Jahre ist Thomas «Gisi» Gisler in der Schüür. Ein Jubiläum, das gefeiert werden soll, dachte sich da wohl Gisi. Also lud er 18 aktuelle und aufgelöste Luzerner Bands ein, die zu Ehren des Programmleiters der Schüür aufspielen sollten. Das ganze taufte er «Gisi-Parade». Diese Parade mauserte sich zu einem Stelldichein der Luzerner Musikszene. GeilerAsDu, Highfish, Alvin Zealot , Möped Lads, Failed Teachers zu Mothers Pride u.v.m. kamen auf die Bühne und dankten Gisi musikalisch für seine Arbeit. Genauer gesagt spielte jede Band zwei Songs. Zum einen das Lieblingslied von Gisi der jeweiligen Band und zum anderen ein Cover irgendeines Lieblingsliedes des Programmleiters. Sobald diese zwei Songs vorüber waren, wurde das Scheinwerferlicht auf Gisi gerichtet. Auf dem Sofa sitzend überbrückte er die Pausen zwischen den Bands mit Gequatsche («Ich will Baschi hören!») und Anekdoten («Am Tag vor der Geburt meiner Tochter ging ich an dieses Konzert und schlief dann während der Geburt ein»). Damit Gisi auf dem Sofa nicht verdurstete brachte ein Butler ihm immer wieder ein kühles Blondes. Diese Selbstinszenierung gipfelte im Rauchen. Zigarette um Zigarette schmauchte er oben auf seinem Thron, während der Pöbel gleich neben dem Sofa bei Tabakkonsum von der königlichen Türsteher-Garde zu Recht gewiesen wurde. Damit der Pöbel unterhalten war, dachte sich Gisi ein solides Programm aus. So konnte der Headbanger neben dem Bouncer problemlos den ganzen Abend vor der Bühne verbringen. Auch Jung und Alt kamen sich nicht in die Quere. Es hatte schlicht und einfach für jeden etwas dabei. In Erinnerung blieben mir besonders Alvin Zealot. Mit ihrer Cover-Version des Ärzte-Songs «Anneliese Schmidt» fanden sie den Weg direkt in mein Ohr und der Song wollte dann auch nicht mehr raus. Aber auch die von der Bildfläche verschwundene Band Highfish zeigte, wie stark sie rocken kann. Failed Teachers gaben für Gisi sogar ein halbes Comeback (Schlagzeuger Dominic Deville fehlte) und entzückten mit Beschimpfungen des Publikums und des Herrn Gisler. Bloss für eine Band musste man am Mittwoch nicht in die Schüür. Zu kurz waren die jeweiligen Bühnenauftritte. Doch um Gisi und die Luzerner Musikszene zu feiern lohnte sich der Ausflug.