Der Frühling, die alte Sau!

Loge Luzern, 11.03.2014: Es wird mal wieder Zeit für «The Beauties & the Beast» (MC Graeff, Christov Rolla, Sandra Künzi, André Schürmann und heute Hazel Brugger als Stargast - wobei nicht klar ersichtlich ist, wer denn nun das Biest sei). Diesmal lautet das Thema des Abends «Personennahverkehr», was bestürzend sexuell gemeint sei, wie der Moderator MC Graeff gleich zu Beginn klarstellt.

Der Anlass beginnt höchst unterhaltsam, mit einer nicht mehr tiefgekühlten Tiefkühlpizza auf dem Plattenteller und einer grossen Schüssel Hacktätschli fürs Publikum (mmh!). Die Beiträge selbst sind dann doch meistens gar nicht so bestürzend sexuell aber immerhin frühlingshaften Gefühlen, städtischen Verkehrsmitteln oder auch frühlingshaften Gefühlen für städtische Verkehrsmittel gewidmet. Es habe sich nämlich tatsächlich zugetragen - vor fast genau 10 Jahren in Zürich -, dass ein Architekt aus London sich an ein Tram gehängt und mehrere Passagiere verprügelt habe, im Glauben, das Tram sei seine Freundin, die er vor den nahenden Passagieren verteidigen müsse. Dies der erste Beitrag von Sandra Künzi, die zum Beweis der Echtheit dieser Geschichte gleich noch eine Kopie des zugehörigen Zeitungsartikels verteilt. Weiter ist die Rede von der Gründung des Wasserballettvereins der Organisten, das allerdings tödlich ausging, der nächtlichen Liebe einer betrunkenen Fahrradfahrerin zu einem vom Himmel segelnden Fascho (seine Bomberjacke als Fallschirm benützend) und den Gemeinsamkeiten einer Türklingel mit einer Mädchenbrust. Dieser Beitrag, inbrünstig vorgetragen von Christov Rolla in Begleitung von Ernest, dem Harmonium, war es übrigens, den MC Graeff zum titelgebenden Ausruf «Der Frühling, die alte Sau!» bewegte. Hazel Brugger, Poetry-Slam-Schweizermeisterin und heutiger Stargast, bringt das Publikum mit mürrisch verzogenem Gesicht, äusserst trockenem Humor und einer Reihe surrealer Gedankengänge zum Lachen. Wegen der Surrealität fällt es mir zugegebenermassen schwer, wiederzugeben, worum es denn an dem besagten Abend eigentlich ging. Es blieben bei mir folgende Bruchstücke hangen: Eine leidenschaftliche Hassrede auf Dani aus dem Aargau, eine Lobeshymne auf den Magenpförtner, eine damit verbundene Neigung zu leicht ekligen Themen und ein Haufen Selbstironie. Jedenfalls war's grossartig!