Belanglosigkeit aus der Dose

Treibhaus Luzern, 24.11.2013: Mit Uzi & Ari besuchte ein alter Weggefährte das Treibhaus Luzern. Ein visuelles und musikalisches Fest sollte das Konzert werden. Belanglosigkeit wurde aber zum Wort der Stunde.

(Bild von Silvio Zeder)

Vorneweg: Die neu gegründete Programmgruppe „Daily Stumbler“ beweist einen guten Riecher. Als Nachfolger von Silvio Zeders „Newfoundland“ bietet David Buntschu gerade im Gemisch Folk/Electro spannende, internationale Acts an, vernachlässigt aber die lokale Szene ebenfalls nicht. Das Publikum scheint dies zu merken. Sind bereits am vergangenen Freitagabend über 100 Leute ins Treibhaus gepilgert, fand sich an jenem grauseligen Herbstsonntag erneut ordentlich Volk ein. Schön so. Aber schliesslich stand auch ein Name auf der Bühne, welcher vielen Freunden des Hauses bekannt ist. Uzi & Ari traten bereits zum dritten oder vierten Mal in Luzern auf. Nicht mit einberechnet sind die Musiker selbst, welche in unterschiedlichen Formationen Auftritte absolvierten. Wer erinnert sich nicht an epische Gigs mit fast schon orchestraler Besetzung der Amerikaner? Obwohl die Band sich 2012 auflöste, hat es sich Mastermind Ben Shepard anders überlegt und eine weitere Tournee in Angriff genommen. Welche ihn nun auch nach Luzern führte. Doch dieses Mal ging die Truppe ihre Konzerte in geänderter Formation an. Gitarre, Geige, Schlagzeug und der Laptop, schlanke Strukturen also. Lichtspielereien waren Pustekuchen. Als „Visualshow“ wurden im Hintergrund verschiedene kurze Clips ausgestrahlt, zu denen Musiker und Computer eher zusammenhanglos spielten. Überhaupt, der Laptop: Viel zu viele Sounds aus der Dose schmälerten das Live-Erlebnis gewaltig. Kam hinzu, dass gerade die Saitenfraktion viel zu oft einfach „ein wenig mit den Geigenbögen schrummerte“, während am Schlagzeug sanft getrömmelt wurde. Mit den zu schnell wechselnden Visuals erschien der Auftritt zu Beginn irritierend und dann belanglos. Klopause? Kein Problem: Beim Zurückkommen klang der Sound sowieso gleich. Dementsprechend standen die Konzertbesucher wie Klötze da („typisch Luzern“, so der Kommentar eines Teilnehmers) und Stimmung wollte nicht wirklich aufkommen. Da mir der dröge Sound auf die Stimmung schlug, verliess ich den Raum ungefähr nach der Hälfte des Gigs. Angeblich wäre dann doch noch ein wenig Feierlaune aufgekommen und verschiedenen Leuten schien der Auftritt gefallen zu haben. Ich für meinen Teil nahm aber jenes Zitat eines weiteren Zuhörers mit nach Hause: „Die Darbietung liess mich an Holzfäller beim Töpferkurs denken“.