Auf zum Rockolymp – B-Sides-Festival (Tag 1)

Dieses Wochenende geht die vierte Ausgabe des B-Sides-Festival über die Bühne und verzaubert unseren Hausberg zum Olymp des guten Geschmacks. Im Gegensatz zu den Vorjahren scheinen gar die Götter nichts einzuwenden. Deren Meteorologe, der Petrus, beschied gestern nur eine Viertelstunde Regen. Und somit stand einem grandiosen, ausverkauften (!) Freitagabend nichts mehr im Weg.

Hier einige Auszüge aus dem gestrigen Programm:

Seed Of PainHoch die Vorschusslorbeeren von Kollege Emmenegger im Kulturmagazin. Dies zu Recht. Das explosive Post-Hardcore-Quartett bestach durch technisch einwandfreie Instrumentierung und epische Songs. Dies erinnerte mitunter an die famosen Unhold aus Bern. Einziger Wermutstropfen war die schepprige Verzerrung der Gitarre, die sich in alle Himmelrichtungen zerstreute. Da war es angenehmer mit den Ohropax die Hochtöne zu dämpfen. Ach ja, natürlich war es auch schade, dass Seed Of Pain so früh spielten. Das ist eher Musik für die dunklen Stunden.

EF: Astrein gespielter, epischer Post-Rock aus Schweden. Leider konnten sie diesem ohnehin schon engen Korsett dieses Genres nichts mehr Neues hinzufügen. Mit Geigenbogen über Gitarre fahren, Delay, Synthieflächen, Harmonika, Verzerrung, Delay und so weiter, und so fort. Originell geht anders. Ich schliesse mich Kollege Fellmann an, der letztens im Tagi den Sound der Post-Rock-Heroen Mogwai als Softrock beschrieb. Bei EF kommt das auch etwa hin.

Flimmer: Man nehme Jazz und HC und mische es mit pattoneskem Wahnsinn und zornscher Unvernunft, dann gibt es Flimmer. Nomen est Omen.

Minor Majority: Im Schneckentempo kroch die Musik ins Herz und hinterliess dort ihre Schleimspur. Entschuldigung, ich bin wieder so negativ. Eigentlich war ich nur extrem neidisch auf all die Pärchen, die sich umarmten und küssten. Und doch, für einen Single war das eher eine langweilige Angelegenheit. Ich gebe den Ball weiter an Kollege Wydler, der sich heute des schönsten Festivals der Welt annehmen wird...