Audrey – Vier Engel für Stefan

Gleich fünf Frauen beehrten gestern das Treibhaus mit ihrer Anwesenheit: Das schwedische Quartet Audrey und die Sängerin Sara Lov.

Den Einstieg machte die charmante Sara Lov. Mit Gitarre in der Hand und Pagenschnitt auf dem Kopf gab sie ihre Songs zum Besten. Mit Unterstützung von Pater Benedikt (Weisses Hemd, schwarze Hosen, Bart und Halbglatze) am E-Piano und Frau am Cello präsentierte sie zuckersüssen Singer/Songwriter-Pop.

Sie hat eine sehr schöne Stimme, leider keine die sonderlich heraussticht aus dem Einerlei dieses Genres. Gekonnt steigerte sie meine Vorfreude auf das Konzert von Audrey, doch musste ich mich noch eine Weile gedulden.

Sara Lov wurde abgelöst und das Göteborger Quartett Audrey betrat die Bühne. Ihr melancholischer Indie-Rock zog gleich alle in ihren Bann. Im Gegensatz zu Frau Lov verfügt die Sängerin von Audrey über eine aussergewöhnliche Stimme, manchmal erinnert sie gar an das Timbre von Björk. Noch schöner war es, als alle vier zu singen begannen. Da schmolz mein Herz kurzzeitig.

Die Musik von Audrey erinnerte mich stark an die Lausanner Band Toboggan. Beide Bands verfügen über die Gabe, eine latente melancholische Stimmung aufzubauen. Das Bild eines Waldes, das auf die Bühne projiziert wurde, verstärkte diese Stimmung. Auch als Metapher kann dies herhalten. In ihren Songs schafft es das Licht nur selten durch das Dickicht durchzudringen. Und doch ist immer Raum da zur Entfaltung, zum atmen. Sich dieser Stimmung hinzugeben, hatte etwas sehr befreiendes.